2019
Flugtag, 03. - 04. August 2019
Auch 2019 lud die Fliegergruppe Hochtaunus wieder zur grossen Flugschau an zwei Tagen. Der Wettergott war auf unserer Seite und bescherte uns einen angenehmen Samstag mit nur einem kurzen Regenschauer und am Sonntag war bestes Hochsommerwetter. Vornehmlich die Gastpiloten übernahmen das Fliegen, während die Vereinsmitglieder um das leibliche Wohl der Zuschauer bemüht waren.
Fliegerisch gab es einige Highlights. Mehrere turbinengetriebene Jets, zum Beispiel ein vorbildgetreuer Nachbau einer Fouga Magister mit dem charakteristischen V-Leitwerk waren ebenso zu bestaunen wie eine F-18 mit Impellerantrieb, die fast genauso klang wie die Turbine, nur leiser und natürlich Abgasfrei. Sehr gekonnt wurde auch ein bis ins Detail nachgebildetes Modell eines Bell 412 Hubschraubers vorgeführt. Auch die Freunde der Segelflugfraktion kamen nicht zu kurz, ein wunderschöner Nachbau eines Grunau-Baby mit 6 Metern Spannweite verzauberte das Publikum durch sein majestätisches Flugbild, um nur ein Beispiel zu nennen. Weiter gab es einen Stearman Doppeldecker mit einem 7-Zylinder-Sternmotor (250ccm) zu sehen und hören, für die Kinder gab es an beiden Tagen einen Bonbon-Drop und eine "Piloteneignungstest"-Mumelbahn, es gab einen ferngesteuerten Fallschirmspringer und viele andere sehenswürdige Modelle. Am Samstag Abend nach Einbruch der Dunkelheit fanden sich nochmal viele Zuschauer zur Nachtflugschau ein.
Nurflügel-Treffen, 29. - 30. Juni 2019
Nurflügel-Modelle unterscheiden sich von konventionellen Flugzeugen darin, dass sie im wesentlichen nur aus dem Flügel bestehen und keinen oder nur einen sehr kleinen unausgeprägten Rumpf und oft kein Leitwerk haben. Dabei gibt es Brettnurflügler, gepfeilte Modelle sowie sogenannte Deltas, obwohl bei Deltas die Meinungen auseinander gehen, ob dies reine Nurflügler sind oder "nur" Schwanzlose. Kurz gefasst, Nurflüglern fehlt der lange Rumpf und das Höhenleitwerk an dessen Ende.
Ihren Ursprung hat die Nurflügelidee in der Natur, man denke dabei an Ahornsamen. Sicherlich dem einen oder anderen bekannt sein dürften Namen wie Alexander Lippisch, die Gebrüder Horten oder der amerikanische Flugzeughersteller Northrop, die gewissermassen Pionierarbeit in der Entwicklung von Nurflüglern geleistet haben. Der Vorteil von Nurflüglern ergibt sich aus der Tatsache, dass gewissermaßen das ganze Flugzeug Auftrieb erzeugt und somit kann die Konstruktion leichter ausgelegt werden. Ein kleiner Nachteil ist die geringe Auftriebsleistung im Langsamflug, da bei einem Nurflügel die Tragflächenhinterkante eben auch als Höhenruder wirken muss und dabei in angehobenem Zustand (also Flugzeugnase anheben bzw. Heck senken) die Tragflächenwölbung und damit die Auftriebsleistung verringert.
Am Wochenende 29. und 30. Juni 2019 haben sich in Wehrheim eine ganze Gruppe begeisterter Nurflügel-Erbauer und -Piloten getroffen und eine Vielzahl an verschiedenen und auch skurilen Modellen in die Luft gebracht. Hier eine kleine Auswahl der schönsten Fotos.
Retro Mitte, das Oldtimer-Treffen , 24. - 26. Mai 2019
Retro - der Begriff ist derzeit in aller Munde. Es gibt den Retro Look in der Mode, Retro-Toaster und Radios und Kühlschränke, Airlines lackieren Flugzeuge im Retro Look, das heisst, in der Lackierung, die vor 30, 40 oder noch mehr Jahren üblich war. Und es gibt Retro auch in der Modellflugszene. Die Modelle, die in den 60er und 70er Jahren geflogen wurden, unterschieden sich in Aussehen, Technik und Antrieb ganz erheblich von den heutigen modernen Modellen. Ob sie besser oder schlechter waren, lässt sich schwer behaupten. Jedenfalls gibt es eine grosse Zahl von Modellpiloten, die diese Zeit noch selbst erlebt haben und die sich heute gerne daran erinnern und sie nochmal aufleben lassen wollen. Andere, jüngere Modellisten kennen diese Modelle nur aus den Schilderungen der Älteren, wollen Sie aber ausprobieren. Dafür gibt es aktuell einige neu aufgelegte Retro-Modelle, die mit modernen Komponenten ausgestattet sind, aber in Form und Farbe das alte Vorbild nachempfinden.
Das Retro Mitte in Wehrheim, das 2017 erstmalig stattfand, ist eines von mehreren jährlichen Retro-Treffen, zu dem Gäste aus mehr oder weniger ganz Deutschland anreisen. So geschehen auch am Wochenende 24. bis 26. Mai 2019. Nur wenige Wochen nachdem es das letzte mal in der Region sogar noch geschneit hatte, schien eine wärmende Frühlingssonne auf rund 150 Modelle und ihre Piloten.
Es gab viel zu sehen. Ein sehr interessantes Modell war die BF52, 25 Jahre alt und eine Replika des ersten ferngesteuerten Flugmodells der Welt von 1936. Ein weiteres Modell, dass durch seine wunderschöne Holzbeplankung bestach, war das Modell eines DFS Sperber Junior mit der Kennnummer 61, der beim Rhönwettbewerb ebenfalls 1936 von Hanna Reitsch über eine Strecke von 821 km geflogen wurde.
Heute nicht mehr alltäglich ist das Huckepack-Fliegen, dass mit einem Senior Telemaster sehr schön gezeigt wurde. Das Modell eines "Brummer", 1939 von Wilhelm Haas konstruiert, zeigte mehrere schöne Flüge, bevor es leider einem übermotiviertem Looping zum Opfer fiel.
Viel Spass mit einer kleinen Auswahl von Aufnahmen.
Hallenflugschau, 24. Februar 2019
In den Monaten November bis Februar üben die Modellflieger ihr Hobby immer an den Wochenenden in der Saalburghalle in Oberhain aus. Dort wird mit sehr leichten und langsam zu fliegenden Indoormodellen geflogen, die aus EPP oder Depron, selten auch mal aus Balsaholz gebaut werden und inklusive Elektromotor und Akku um die 150- 180 Gramm wiegen, manche sogar noch deutlich weniger. Fliegen in der Halle bedingt natürlich eine gewisse Flugerfahrung und hohe Konzentration und Reaktion, denn der Flugraum ist durch Boden, Decke und Wände recht eingeschränkt. Es gibt vorbereitete Indoormodelle, die einfach zusammenzubauen sind, diese sind meistens ohne reales Vorbild und ganz auf Hallentaugliche Flugeigenschaften ausgelegt. Es gibt aber auch wahre Meisterwerke, die reale Vorbilder haben und wirkliche Hingucker sind, ebenso wie viele Spassmodelle.
All dies führt die Fliegergruppe Hochtaunus bei der grossen Hallenflugschau, die einmal im Jahr in der Turnhalle der Limes-Schule in Wehrheim stattfindet, zusammen mit vielen Gastpiloten vor. Am 24.02.19 war es wieder soweit, ungefähr 200 Zuschauer sahen dem Treiben der ca.30 Modellpiloten zu. Es gab skurile Modelle wie etwa ein kleiner flattender Vogel oder der fliegende Gartenstuhl nebst Kugelgrill von Stephan Brehm, es gab detailgetreue und präzise den Originalen nachgebaute Modelle wie die C-47 oder eine Focke Wulf Ente von Lutz Näkel und es gab die Zweckmodelle, mit denen vornehmlich die jüngeren Piloten scheinbar die Gesetze der Flugphysik ausser Kraft setzten, zum Beispiel mit dem Modell von Toby Warzecha, das durch einen Verstellpropeller rückwärts fliegen konnte oder das Modell, dass nach einem Zusammenstoss eine der beiden Tragflächen verloren hatte, was seinen Besitzer aber nicht daran hinderte, im Messerflug einfach weiter zu machen. Sehen Sie hier eine kleine Bilderauswahl.